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Mittwoch, 24. Juni 2020

[Augen]

Einer der Gründe, warum ich mich so zurück gezogen habe, ist, weil ich im April/Mai 2017 Augenprobleme bekommen habe. 

Es fing damit an, dass ich Anfang 2017 (ich glaube, es war Januar/Februar) "Schlieren" vor dem linken Auge hatte. Diese gingen aber mit der Zeit von selbst weg. 
Ende April dann der große Schock: die Schlieren kamen zurück und ich konnte sehr schlecht sehen. :/ Es war wie ein "Blutring" und passierte während der Chorprobe. 
Am nächsten Tag ging es zum Augenarzt und von dort aus wurde ich gleich nach Ludwigshafen in die nächste Augenklinik geschickt. 

Was mich ein bisschen geärgert hat: Ich bin seit 2015 immer regelmäßig beim Augenarzt. Die Netzhautblutungen waren schon länger bekannt, aber es wurde immer damit abgetan, dass man das "irgendwann" operieren müsste, jetzt aber noch nichts getan werden müsste. 
Auch das Klinikum verstand das nicht. 
Natürlich musste nun so bald wie möglich operiert werden und es wurden Laser-Termine ausgemacht. 

Es sollte eine Vitrektomie mit Linsenwechsel vorgenommen werden. Wer mehr erfahren möchte, dem empfehle ich nach zu googlen, da ich nicht genau auf die OP eingehen möchte. Grob gesagt wurde mir der Glaskörper entfernt und ich bekam nach der ersten OP "Öl" ins Auge. 

Der Termin war am 14.06.2017. 
Natürlich war ich total aufgeregt, da ich zuletzt mit 4 Jahren Ende der 80er eine Polypen-OP bekommen hatte und mich daran kaum noch erinnern kann. 
Dann ist auch die Frage gewesen, wie ich die OP/Narkose überhaupt überstehe. 
Bei dem Vorgespräch war ich also super aufgeregt. Am gleichen Tag gab es auch noch eine Spritze, welche die Gefäße im Auge schon mal verschließen sollte. 
Da ich manchmal ein sehr tollpatschiger Mensch bin, knallte ich beim Warten vor dem Zimmer, in dem ich die Spritze verabreicht bekam, auf den Boden und prellte mir ganz böse das Steißbein. :/ Keine Ahnung, ob ich deshalb so schmerzempfindllich war, aber die Spritze im Auge hat einfach nur scheiße weh getan. :/ 

Am OP-Tag fuhr mich meine Mum rein ins Krankenhaus. Ich war so aufgeregt, musste aber leider lange warten, da ich als Letzte operiert wurde. Als es dann soweit war, ging es aber recht schnell. Ich war bis dahin schon so neben der Spur, dass ich nicht viel mit bekommen habe, als ich in den Vorbereitungsraum kam. 
Nach der OP bin ich recht schnell wieder aufgewacht. Schmerzen hatte ich keine, mein Auge hat sich nur etwas "wund" angefühlt, da ich auch bei der Gelegenheit gelasert wurde. Die OP dauerte dann auch länger, als gedacht, aber die Ärzte waren soweit zufrieden gewesen. 
Ich blieb ein paar Tage, war aber froh, als ich wieder nach Hause durfte. Mir ging es nämlich im Klinikum sehr schlecht. Ich weiß nicht, warum, aber ich habe es gehasst, wenn Besuch gehen musste und habe viel geweint. Es war eine schwere Zeit und ich war so glücklich, als ich nach Hause durfte. 
Bis auf die eine Stationsschwester waren alle sehr nett gewesen, besonders zwei Krankenpfleger haben immer gute Laune verbreitet. :) Diese Stationsschwester hatte es irgendwie nicht mit jungen Menschen gehabt, hatte ich so im Gefühl... Zu uns jüngeren (auch zu Azubis) war sie sehr harsch. Das finde ich sehr schade, da es schon schwer genug ist, im Krankenhaus liegen zu müssen. :/ 
Das Essen wurde zwar bemängelt, das konnte ich persönlich aber nicht bestätigen. Mir war es meist sogar viel zu viel um ehrlich zu sein, das habe ich in einem anderen Krankenhaus schon anders erlebt. Aber generell geht man ja nicht wegen der Ruhe oder dem Essen ins Krankenhaus. 

Ich erholte mich soweit ganz gut und konnte sogar ohne Probleme in den Urlaub fahren. (dazu gibt es noch einen Eintrag)
Nach etwa 3 Monaten sollte das Öl wieder aus dem Auge geholt werden, was bei mir dann im November 2017 der Fall war. 
Das fand ich schon weniger problematisch, da ich jetzt wusste, was auf mich zu kam. Trotzdem hatte ich Angst davor, zu lange in der Klinik bleiben zu müssen, da es mir ja psychisch so schlecht ging. 
Dieses Mal machten wir es aber anders. Dank eines pfiffigen Anästhesisten wurde ich als erste auf die OP-Liste gesetzt. Ich weiß, warum sie mich beim ersten Mal so spät operiert haben. Man dachte wohl, ich sei noch so jung und zog die älteren Patienten vor. Blöd nur, dass ich unter Diabetes leide und mein Blutzucker leider an solchen Tagen gerne mal in den Keller fällt. In der Regel ist unser Blutzucker eher hoch, aber in gewissen Situationen können wir uns so aufregen, dass er eben auch in den Keller geht. Das ist allerdings die Ausnahme. 
Ich wurde also gleich für die OP vorbereitet und habe deshalb auch viel mehr mit bekommen, als bei der ersten OP. 
Die OP-Schwester war sehr lieb zu mir gewesen und hat mich immer beruhigend gestreichelt. Ich denke, ich habe ihr einfach nur leid getan, da ich die jüngste Patientin war. 
Beim Aufwachen habe ich wohl etwas länger gebraucht und wachte mit Sauerstoff in der Nase und hatte eine Kochsalzlösung bekommen, weshalb ich ganz schön gefroren habe. Generell hieß es, dass diese OP schneller von statten gehen würde, ich war aber trotzdem gut 3 Stunden unterwegs gewesen. Ich denke, das Aufwachen hat einfach länger gedauert, weshalb ich auch immer versuche, nicht zu dicht aufeinander mich operieren zu lassen, wenn das möglich ist. 

Das Öl war jetzt nun also raus, stattdessen hatte ich nun Gas im Auge. Das würde sich mit der Zeit in Flüssigkeit umwandeln, was nach 10 Tagen der Fall war. Trotzdem war der Schreck groß, als ich danach wie durch Nebel gesehen habe. :( Bis ich wieder komplett klar gesehen habe, vergingen ein paar Wochen.  
Mein Auge sah aus, als hätte man mich zusammen geschlagen und ich fühlte mich gar nicht wohl in meiner Haut. 
Auch dieser Krankenhausaufenthalt war wieder sehr anstrengend gewesen. Einmal blieben wir auch im Aufzug stecken, mein erstes Mal. Zu meinem Glück war es kein geschlossener, sondern einer mit Glaselementen. Trotzdem ein beängstigendes Gefühl. V.a., wenn man ohnehin schon angeschlagen ist. :/ 

Von Mai 2017 bis April 2018 wurde ich am rechten Auge gelasert. 
Ich dachte erst, dass es von Mal zu Mal einfacher wird, hatte mich aber sowas von geirrt. Von Mal zu Mal war es anstrengender und ich wollte nach den Terminen nur noch auf die Couch und mich ausruhen. 
Ab und an hat es auch ganz schön weh getan, wenn der Laser als zu stark eingestellt wurde. Einmal bin ich richtig weg gezuckt vor Schreck und Schmerz. Natürlich wurde das auch von Termin zu Termin beängstigender und ich konnte irgendwann einfach nicht mehr. 

Ich denke, ich teile den Beitrag, da es sonst zu lang wird. Ich dachte erst, ich hätte mein Martyrium fast hinter mich gebracht, es war aber gerade mal Halbzeit. 
Also weiter im nächsten Artikel, zum Schluss aber noch ein paar Fotos. Warnung, bitte nur ansehen, wenn ihr keine Probleme mit Augen habt. Ich habe die Schlimmsten Fotos für mich behalten, aber die gezeigten sind schon nicht so ohne...

Vor der ersten OP. Ich weiß, dass es kindisch ist, als über 30-jährige ein Kuscheltier mit ins Krankenhaus zu schleppen, aber ganz ehrlich? Es hat mir viel Kraft gegeben und ich habe mich in dieser Zeit viel bei ihm ausgeweint. 


Im schicken Krankenhauskittel. Das mit den Pupillen hat mich durch diese ganze Odysee begleitet und sah immer so witzig aus. 


Kontrolltermin. Manchmal waren auch beide Pupillen weit getropft. Danach habe ich dann erst mal den Rest des Tages nicht viel sehen können und war super lichtempfindlich. Immer mit dabei war meine Mum, die mir ebenfalls viel Kraft gab. 


Nach der 2. OP. Zur Nacht bekam ich immer diese schicken Schalen aufgeklebt, damit ich mir nicht aus versehen im Halbschlaf die Augen reibe. Hat mich jetzt auch nicht soooo sehr gestört um ehrlich zu sein. 


Hier ohne Klappe. Ja, ich sehe echt fertig aus, aber ich war ja auch total fertig mit der Welt gewesen. :/ 


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